Gestern rief mich Isabel Strassheim von 20 Minuten an, um meine Meinung über die Krisenkommunikation der Credit Suisse im Zusammenhang mit dem aktuellen Banker-Zoff einzuholen. Unter dem Titel «Banker-Zoff: So kann die Credit Suisse ihre Reputation retten» kann man das heute in 20 Minuten nachlesen. Da Sie mich über The Reputation Rescue Company AG gefunden hatte, die seit Dienstag Mr. Campaigning AG heisst, war ich gezwungen, die Namens- und Strategieänderung vorzeitig bekanntzugeben, was andererseits auch nicht schlecht ist, liebe ich doch ab und zu den Adrenalin-Kick, wie Loric Lehmann von persoenlich meint, der michhier zur Namensänderung interviewthat.
Die Klimapolitik erfordert ein rasches und wirksames Handeln zur Reduktion der klimawirksamen Prozesse und insbesondere zur Reduktion des CO2. Die Ziele von Paris konsequent umgesetzt bedeutet mindestens die Erreichung eines Netto-Null-Zieles 2050.
Dies ist insbesondere für die Luftfahrt eine Herausforderung, da die Luftfahrt zu den grossen CO2-Emittenten gehört und zudem v.a. auch weltweit rasches Wachstum aufweist. Eine markante Reduktion des Flugverkehrs ist aufgrund der global steigenden Nachfrage ohne massiven Kostenschub kaum wahrscheinlich. Das Fliegen ist zudem heute klar zu günstig, da insbesondere die externen Kosten nicht integriert sind. Es bleibt aber die Frage: wie können wir diese externe Kosten nicht nur kompensieren und mindern, sondern elimineren?
Eine Teilnehmerin vom letzten Campaigning Summit Switzerland, die unserem Summit einer Veranstaltung mit Barack Obama vorgezogen hatte, schickte mir eine E-Mail mit Informationen zu diesem Film und der Bitte, als Multiplikator und Botschafter das Fundraising zu unterstützen, was ich hiermit gerne tue. Zitate aus der E-Mail, die ich erhalten habe:
Weil ich selbst Ende der Achtziger in der Ozonloch-Forschung tätig war und bei Greenpeace-Kampagnen zum Stopp der FCKW-Produktion mitwirkte, dauerte es ein Jahr, bis ich die Dokumentation „Mission Ozonloch – Wie wir die Erde gerettet haben“ von Arte TV heute anschaute. Ich erwartete nichts Neues.
Aber als ich sie eben doch sah, war ich verblüfft angesichts der Parallelen zur heutigen Klimadiskussion.
Wissenschaftler wurden zuerst ignoriert, dann geächtet, dann hat man ihnen zugehört. Und dann erkannte man auf einmal noch, dass ihre ersten Warnungen noch viel zu sehr untertrieben waren und alles viel schneller passierte, als noch kurz vorher befürchtet.
Erzliberale Politiker stritten zuerst alles ab, hörten dann aber zu und setzten dann aufgrund wissenschaftlicher Fakten und unter Beachtung des Vorsorgeprinzips mutige Entscheidungen und Verbote (!!) durch, wozu es aber zuerst noch technische Alternativen brauchte.
Es ging um nicht mehr als um die Lebensfreundlichkeit unseres Planeten.
Die Dokumentation ist spannend wie ein Krimi und ebenso mit Emotionen gepackt. Die perfekte Unterhaltung für einen gemütlichen Sonntag. Online kann man sie z.B. hier schauen.
Auf die Gefahr hin, dass sie wegen Urheberrechtsverletzungen wieder gelöscht wird (in einigen Ländern wurde sie sofort nach dem Hochladen gesperrt), habe ich sie auf Youtube hochgeladen.
Denn man kann die Dokumentation sonst nirgends finden und sie ist zu wichtig angesichts der Katastrophe, auf die wir zusteuern.
«Typischerweise reagieren die Ozeane nur langsam auf Klimaveränderungen. … Doch als die globale Erwärmung sich beschleunigte, begann auch die Zahl der Temperatur-Ausreißer anzusteigen. … Insgesamt könnte dadurch die Artenvielfalt und Produktivität der Meeresökosysteme abnehmen, wie die Forscher berichten. … Historische Erfahrungen werden weniger relevant. Um erfolgreich zu sein, müssen Institutionen, darunter Unternehmen, Gemeinden, Managementagenturen und Regierungen, sich Strategien aneignen, die nach vorn statt nach hinten schauen», betonen die Forscher.
Letzteres ist für Campaigner eigentlich schon lange seläbstverständlich. Meine Firma hies ursprünglich mal «4C – Campaigning and Crisis Communication Consulting», wobei 4C als «foresee» ausgesprochen wurde – vorausschauen. Darin liegt begründet, warum ich mich so sehr für die neuesten Technologien, Techniken und Strategien im Campaigning und Innovation im allgemeinen interessiere und mir beim Thema Klimawandel primär Gedanken über Chancen und Gefahren mache, statt den Status Quo zu betrachten und mich auf vergangene Erfahrungen abzustützen.
Die Limmattaler Zeitung berichtet über meine jüngste Interpellation.
„Für Dietikon bestehe eine einzigartige Positionierungschance als Cluster für Clean Innovation, findet FDP-Gemeinderat Peter Metzinger. «Bei Start-ups mit Fokus auf innovative Technologien und Dienstleistungen im Bereich Umwelt und nachhaltige Wirtschaft handelt es sich aufgrund der immer dringender zu lösenden sozialen, umwelttechnischen und geopolitischen Probleme um Wachstumsbranchen mit bedeutendem Zukunftspotenzial», schreibt er in einer kürzlich eingereichten Interpellation.“
Laut einer Studie der Empa und des Paul Scherrer Instituts liesse sich per Sonnenkraft und Photovoltaik bald Sprit für eine Million Fahrzeuge in der Schweiz produzieren.
Solche innovativen Technologien will die FDP Dietikon ins Limmattal holen. Dazu habe ich am Donnerstag eine Interpellation eingereicht, unterschrieben von zahlreichen weiteren Mitgliedern des Gemeinderats.
Für einen Klimaschutz durch Innovation muss nun aber die Politik die richtigen Weichen stellen: die Anrechenbarkeit synthetischer Treibstoffe muss asap ins CO2-Gesetz, notfalls in die Verlängerung des alten; Mineralölsteuerbefreiung für Biotreibstoffe inkl. Synth. Sprit muss markant verlängert werden; für LNG muss der naturwissenschaftlich falsche Umrechnungsfaktor bei der Mineralölsteuer korrigiert werden